Endometriose einfach erklärt
Endometriose Symptome, Ursachen und Diagnose
Wenn du dich hier wiederfindest, bist du wahrscheinlich Teil der großen Gemeinschaft von Frauen, die mit den Herausforderungen und Schmerzen von Endometriose kämpfen. Endometriose – ein Begriff, der für viele von uns zu einem unerwünschten Begleiter geworden ist, der unser tägliches Leben stark beeinflusst. Aber was genau ist Endometriose und warum verursacht es so viele Probleme?
Hier findest du einen Überblick darüber, was Endometriose genau ist, welche Symptome bei Endometriose auftreten, welche Ursachen vermutet werden und welche Behandlungsmethoden es für Endometriose gibt:
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Was ist Endometriose?
Endometriose ist gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe
Den Satz hast du wahrscheinlich schon tausendmal gelesen und verstehst ihn trotzdem nur halb:
"Endometriose führt dazu, dass gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe, sog. Endometriose-Zysten oder -Herde, außerhalb der Gebärmutter wächst."
Was ist also mit dieser Erklärung über Endometriose gemeint?
Stell dir vor, deine Gebärmutter ist ein Schutzraum für das Endometrium, die Schleimhaut, die jeden Monat wächst und sich darauf vorbereitet, ein befruchtetes Ei aufzunehmen. Aber bei Endometriose beschließt dieses Endometrium, aus der Reihe zu tanzen. Ganz korrekt ist die Bezeichnung Endometrium hier zwar nicht, weil es ja gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe ist. Es ist also Gewebe, dass dem Endometrium ähnelt. Aber so kann man es sich leichter vorstellen finde ich.
Anstatt also in der Gebärmutter zu bleiben, kann dieses Gewebe außerhalb davon auftreten – in deinem Bauchraum, an deinen Eierstöcken, deinem Darm oder sogar deiner Blase. Diese Endometrium-Herde oder -Zysten können sich im ganzen Becken verteilen, manchmal sogar darüber hinaus. Sie sind wie ungebetene Gäste, die eine Party an den ungewöhnlichsten Orten veranstalten. Nervig oder?!
Entzündungen, Schmerzen und zu Verklebungen durch Endometriose
Naja, wie fast jede Party endet auch diese mit einer Menge Chaos. Das gebärmutterschleimhautähnliche Gewebe beginnt zu wachsen und kann anfangen zu bluten, wie es bei der Regelblutung üblich ist. Aber anstatt, dass das Blut wie gewöhnlich abfließt, wird es eingekapselt, was zu Entzündungen, Schmerzen und manchmal zu Verklebungen der umliegenden Organe führt.
Dass die Endometrioseherde anfangen zu bluten, ist übrigens nicht immer der Fall. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass sich das Gewebe ganz unterschiedlich verhält. Zu Entzündungen, Schmerzen und zu Verklebungen führt es aber fast immer.
Obwohl, da fällt mir ein, es gibt sogar Endometriose-Herde, die keine Schmerzen verursachen. Eine launische, unberechenbare Bitch, diese Endometriose!
Leider lässt der Forschungsstand von Endometriose bisher insgesamt sehr zu wünschen übrig. Gender-Bias in der Medizin lässt grüßen...
Endometriose Symptome
Die Auswirkungen von Endometriose sind vielfältig
Dadurch, dass diese Endometriose-Zysten oder -Herde im ganzen Becken vorkommen können, sind die Symptome sehr unterschiedlich. Die Auswirkungen können von leichten Beschwerden bis hin zu starken Bauchkrämpfen und Darmkrämpfen reichen. Endometriose kann krampfartige, zuweilen wehenartige Schmerzen, z.B. im Unterbauch, verursachen.
Symptome, die auf Endometriose hindeuten könnten, sind:
ENDOMETRIOSE, DAS CHAMÄLEON DER GYNÄKOLOGIE
Die Schmerzen können vor, während, aber auch unabhängig der Periode auftreten. Oft sind auch andere Organe wie Darm oder Blase, seltener auch Lunge oder Zwerchfell befallen.
Die Symptome von Endometriose variieren von Frau zu Frau. Einige von uns erleben extrem starke Menstruationsschmerzen, die uns buchstäblich außer Gefecht setzen, während andere nur mit Schmerzen beim Sex oder beim Wasserlassen kämpfen.
Die chronische Erkrankung wirkt sich auf das Immunsystem und den Hormonhaushalt aus, was sehr diffuse Symptome hervorrufen kann. Mediziner sprechen bei Endometriose inzwischen von einer systemischen Krankheit, das heißt, dass sie unser gesamtes System bzw. den ganzen Körper betrifft.
All das führt dazu, dass Endometriose das Chamäleon der Gynäkologie bezeichnet wird.
Unfruchtbarkeit als Symptom von Endometriose
Außerdem führt Endometriose häufig zu Unfruchtbarkeit , doch nicht zwangsläufig. Schätzungsweise bei 40-60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, ist Endometriose der Grund dafür. Grund dafür können verklebte Eileiter sein, Auch das ist bisher leider sehr wenig erforscht.
Endometriose Diagnose
körperliche Untersuchung, Ultraschalluntersuchung und MRT- oder CT-Untersuchung
Die Diagnose von Endometriose kann eine Herausforderung sein, da sie oft mit anderen gynäkologischen Erkrankungen verwechselt wird und die Symptome von Frau zu Frau variieren können.
Ein mit Endometriose erfahrener Gynäkologe würde normalerweise zunächst deine Krankengeschichte aufnehmen und dich über deine Symptome befragen. In der Praxis ist das leider nicht so oft der Fall, da den Gynäkologen nicht so viel Zeit für einzelne Patientinnen bleibt.
Dann können verschiedene diagnostische Tests durchgeführt werden, darunter eine körperliche Untersuchung, Ultraschalluntersuchungen und gegebenenfalls eine MRT- oder CT-Untersuchung. Ich habe mal gehört, dass nur sehr erfahrene Frauenärzte die Endometriose über Ultraschall entdecken können. Und das auch nur, wenn sie sich ca. 45 Minuten Zeit nehmen. Puh, merkste auch, ne? Ein Ultraschall als Diagnosemöglichkeit für Endometriose ist in der gängigen Praxis, bei der alles schnell gehen muss, also nicht sehr aussagekräftig.
Speicheltest für Endomteriose
Neuerdings gibt es auch einen Speicheltest für Endomteriose, der wird aber leider noch nicht von den Krankenkassen übernommen. Wenn du ihn selbst bezahlst möchtest - die Kosten belaufen sich auf etwa 800 Euro pro Test.
BAUCHSPIEGELUNG ALS sicherster DIAGNOSEWEG
Während diese Tests hilfreich sein können, um gewisse Anzeichen von Endometriose aufzudecken, ist die einzig sichere Methode zur Diagnose eine laparoskopische Operation, auch als Bauchspiegelung oder Laparoskopie bekannt.
Bei diesem minimal-invasiven chirurgischen Eingriff führt der Arzt eine winzige Kamera durch einen kleinen Einschnitt in deinem Bauchraum ein, um nach Anzeichen von Endometriose zu suchen. Die laparoskopische Operation ermöglicht es dem Arzt, das betroffene Gewebe direkt zu sehen und sogar kleine Gewebeproben zur weiteren Untersuchung zu entnehmen. In den meisten Fällen kann während derselben Operation auch eine Behandlung erfolgen, indem die Endometrioseläsionen entfernt werden.
7-10 Jahre bis zur Endometriose Diagnose
Häufig bleibt die Krankheit jahrelang unerkannt, weil die Symptome so divers sind und die Krankheit in der Gesellschaft und unter Ärzten immer noch viel zu wenig bekannt ist. Leider werden die Schmerzen oft als psychosomatische Beschwerden gedeutet. Manche Frauen haben vielleicht keine offensichtlichen Symptome wie Unterleibskrämpfe, sondern eher diffuse Symptome, und müssen jahrelang mit einer unentdeckten Endometriose leben, was zu Frustration und Verzweiflung führen kann.
Tatsächlich dauert es im Durchschnitt leider immer noch 7-10 (!) Jahre, bis die Diagnose gestellt wird. Echt krass oder? Stell dir mal vor, Männer hätten so lange Schmerzen. Da wäre schon viel schneller ein Heilmittel erforscht gewesen, das sag ich dir!
Endometriose Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlungsmöglichkeiten sind rar, da die Ursachen bisher ungeklärt sind. Dazu plane ich aber noch einen extra Blogartikel, deshalb hier nur kurz.
Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Schmerzmitteln und Hormontherapien bis hin zu chirurgischen Eingriffen, um das betroffene Gewebe zu entfernen. Es gibt auch alternative Therapien und Lebensstiländerungen, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören auch Osteopathie, Physiotherapie, Ernährungsumstellung, Akkupunktur, medizinisches Cannabis und vieles mehr. Viele dieser alternativen Behandlungsmöglichkeiten werden leider nicht von den Krankenkassen übernommen.
Nicht die Hoffnung verlieren!
Aber du bist nicht allein in diesem Kampf. Es gibt unzählige Online-Communities, Support-Gruppen und Organisationen, die sich darauf spezialisiert haben, Frauen mit Endometriose zu unterstützen und zu informieren, zum Beispiel die Endometriose Vereinigung. Der Austausch von Erfahrungen und die gegenseitige Unterstützung können eine immense Quelle des Trostes und der Ermutigung sein.
Auch ich biete Betroffenen Unterstützung im Umgang mit Endometriose an, damit ihr Leben mit der Erkrankung endlich wieder unbeschwert ist. Der Fokus liegt bei meiner Arbeit in der emotionalen Arbeit mit Betroffenen, weil das alles andere beeinflusst.
Du möchtest mehr wissen? Schau dich gerne bei meinen Angeboten um.
Fazit
Alle Fakten über Endometriose
So, ich hoffe du konntest dir einen guten Überblick verschaffen und deine Fragen beantworten. Was ist Endometriose? Welche Symptome hat Endometriose? Wie wird Endometriose diagnostiziert? Bzw. welche Diagnosewege gibt es für Endometriose?
Lass uns also noch einmal kurz zusammenfassen:
Insgesamt ist Endometriose eine komplexe Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter starke Menstruationsbeschwerden, Schmerzen beim Sex, Schmerzen beim Stuhlgang und Urinieren, Rückenschmerzen und Probleme mit der Fruchtbarkeit.
Die Diagnose von Endometriose erfordert oft Geduld und eine gründliche Untersuchung durch einen erfahrenen Gynäkologen. Während verschiedene Tests wie Ultraschalluntersuchungen und MRT-Scans hilfreich sein können, ist die laparoskopische Operation die einzige sichere Methode zur Diagnose. Diese minimal-invasive Operation ermöglicht es dem Arzt, das betroffene Gewebe direkt zu sehen und zu entfernen.
Trotz der Herausforderungen, denen Frauen mit Endometriose gegenüberstehen, gibt es Hoffnung und Unterstützung in Form von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, aber auch Gemeinschaften und Organisationen, die sich darauf spezialisiert haben, Frauen auf ihrem Weg zu helfen. Wenn du also denkst, dass du an Endometriose leidest, zögere nicht, dir ärztliche Hilfe zu suchen und dich mit anderen Betroffenen zu vernetzen. Gemeinsam können wir diese Krankheit besser verstehen und bewältigen.
Alles Liebe
Deine Anna